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Messung von Datenkompetenz angehender Lehrkräfte

 

Dissertationsprojekt von Dominik Endemann

Betreut von Prof. Dr. Holger Gärtner und Dr. Katharina Holder

 

Projektbeschreibung

Lernstandserhebungen und insbesondere die Vergleichsarbeiten als nahezu bundesweit genutztes Instrument zur Leistungsfeststellung werden mit dem Ziel durchgeführt, die Ergebnisse für datengestützte Entscheidungen zu nutzen, z.B. hinsichtlich der weiteren Unterrichtsplanung oder der individuellen Förderung von Schüler*innen. Allerdings wird immer wieder berichtet, dass die Vergleichsarbeiten diesen Anspruch nicht erfüllen können. Ein Grund hierfür ist auch die fehlende Datenkompetenz von Lehrkräften.

Daraus ergibt sich die Frage, wie die Datenkompetenz schulischer Akteur*innen valide gemessen werden kann. Im Promotionsprojekt wird deshalb ein Test zur Erfassung der Datenkompetenz bei angehenden Lehrkräften entwickelt, der auf den Rückmeldungen der Vergleichsarbeiten basiert.

Im ersten Schritt wird, anknüpfend an die Arbeit von Helmke und Hosenfeld (2005), ein theoretisches Modell zur spezifischen Datenkompetenz entwickelt. Die viel rezipierten Modelle der data-literacy aus dem angloamerikanischen Raum (z.B. Mandinach & Gummer, 2016) können aufgrund anderer Steuerungsmechanismen nicht einfach auf Akteur*innen im deutschen Schulsystem übertragen werden. Der Begriff Datenkompetenz wird im entwickelten Modell als Fähigkeit beschrieben, Rückmeldungen zu verstehen, sie im Kontext weiterer Informationen zu interpretieren und daraus fundierte pädagogische Entscheidungen abzuleiten. Dies bildet die Basis für die Konstruktion von Stimuli und Testitems, die im Anschluss daran entwickelt werden. Die Items operationalisieren die drei genannten Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen (Einzelschüler*in, Teilgruppe, Lerngruppe) unter Einbeziehung verschiedener Stimuli, wie zum Beispiel einer Notenliste und eines internen Curriculums. Nach der Prüfung der psychometrischen Qualität des Tests in Evaluierungsstudien wird eine Intervention zur Datenkompetenz mit Lehramtsstudierenden entwickelt und durchgeführt.

Für den entwickelten Test bieten sich mindestens zwei Einsatzmöglichkeiten: Einerseits kann er in der universitären Lehramtsausbildung verwendet werden, um die Kompetenzentwicklung der Studierenden in diesem Bereich zu prüfen. Zum anderen kann er im Rahmen der dritten Phase der Lehrkräftebildung zum Einsatz kommen, um konkrete Fortbildungsbedarfe zu erfassen.

 

Wenn Sie Interesse an dem Projekt haben, wenden Sie sich an:

Arbeitsbereich Unterrichts- und Schulevaluation

Dominik Endemann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

d.endemann@fu-berlin.de