Datenbasierte Schulentwicklungsprozesse
Eine Sekundäranalyse qualitativer schulfallbasierter Längsschnittdaten
aus den Jahren 2005 bis 2013
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektdauer: September 2017 – August 2019
Projektleitung:
Dr. Barbara Muslic, Standort Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Viola Hartung-Beck, Standort FH Dortmund
https://www.fh-dortmund.de/de/addresses/fb8/hartung-beck-viola.php
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Anne Gißke, M.A.
https://www.fh-dortmund.de/de/addresses/fb8/c7a8773c72dc5b06dab1f9ac2a6afaec.php
Kooperationspartner: Prof. Dr. Harm Kuper
Projektbeschreibung:
Fragen der Steuerbarkeit von Schulentwicklungsprozessen stehen nicht erst seit der PISA-Studie im Fokus bildungswissenschaftlicher Forschung, seitdem lassen sich die dazugehörigen Forschungsschwerpunkte unter dem Begriff der neuen Steuerung systematisieren.
Die Studie geht davon aus, dass die Implementation der Instrumente neuer Steuerung einen Veränderungsdruck erzeugt, der als Zwang zur Reorganisation der Organisation, d.h. der Umgestaltung der schulischen Organisationsstrukturen beschrieben werden kann.
Das Ziel der Studie ist, die langfristige systematische Reorganisation von Schule unter Rückbezug auf den Wandel der schulischen Umwelt zu rekonstruieren. Die Studie beabsichtigt, das schul-organisatorische Handeln in einem multidimensionalen Modell als Typologie schulischer Reorganisationsmuster zu systematisieren, womit sie einen Beitrag zur Revision bzw. Erweiterung bisheriger Modellvorstellung der Schulentwicklungsforschung liefern soll.
Die Studie basiert auf einer Sekundäranalyse qualitativer schulfallbasierter Längsschnittdaten, deren 351 Leitfadeninterviews in drei Projekten (2005 bis 2013) entstanden sind. Mit der Zusammenführung der drei Primärstudien gelingt es, eine Langfristperspektive zu rekonstruieren, die über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren reicht. Hiermit werden über die Primärstudien hinaus Fragestellungen zu Reorganisationsmustern untersucht, die
a) den Einfluss der bildungspolitischen Reformmaßnahmen seit den 2000er Jahren einbeziehen,
b) die Veränderungen des schul-organisatorischen Handelns (z.B. Einrichtung von Steuerungs- bzw. Arbeitsgruppen, Mechanismen der Selbstabstimmung) betrachten und
c) die Nachhaltigkeit und Stabilität der Veränderungen und den Bezug zwischen den Steuerungs-instrumenten und der Qualität schulischer Arbeit aus einer Langfristperspektive berücksichtigen.
Methodisch zielt die Studie darauf ab, schulische Verlaufsmuster der Reorganisation zu analysieren, die sich durch den Veränderungsdruck der schulischen Umwelten erklären lassen. Die Auswertung fokussiert deshalb schul-organisatorisches Handeln, das sich auf Akzentverschiebungen der Organisationsstruktur und Veränderungen schulisch-organisationalen Handelns bezieht und im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Implementation der bildungspolitischen Steuerungsinstrumente wie Lernstandserhebungen steht.
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