Dr. Bruno Gransche
Karlsruher Institut für Technologie KIT
Zur Person
Bruno Gransche ist Philosoph und Zukunftsforscher. Er lehrt und forscht am Karlsruher Institut für Technologie KIT zur Philosophie neuer Mensch-Technik-Verhältnisse sowie zu gesellschaftlichen und ethischen Aspekten der Digitalisierung.
Forschungsfokus: Technikphilosophie, Ethik, Hermeneutik, Phänomenologie, Wissenschaftstheorie, Narratologie, gegenwärtige Philosophie, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Anticipation Studies
Aktuelle Themen: Philosophie neuer Mensch-Technik-Relationen, Gesellschaftliche & ethische Aspekte der Digitalisierung, Technikbilder/Menschenbilder/Metaphernanalyse, Technische Assistenzsysteme, Soziale Angemessenheit/ Höfliche Technik, Kulturtechniken, Foresight/ Zukunftsforschung, soziotechnischer Wandel, Vorausschauendes Denken, Zeitphilosophie, Technology/ Vision Assessments, Integrierte Forschung (Post-ELSI)
Lebenslauf
2020 – heute: Karlsruher Institut für Technologie KIT, Institut für Technikzukünfte ITZ, Department für Philosophie, Projektleiter/ PI (Wiss. Angestellter)
2017 – 2021: Universität Siegen, Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ FoKoS , Projektleiter/ PI (Wiss. Angestellter)
2016: Angebot Gastprofessur Technikphilosophie an der BTU Cottbus-Senftenberg (abgelehnt)
2009 – 2016: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, Abteilung Foresight, Geschäftsfeld Zukünfte und Gesellschaft, Senior Researcher
2014 – heute: Lehre an den Universitäten von Berlin, Karlsruhe, Siegen, Umea (Sweden), Aveiro (Portugal), Stuttgart, Furtwangen, Düsseldorf; Lehrbeauftragter
2010 – 2013: Universität Heidelberg, Promotion in Philosophie
2008 – 2009: SAP Germany – Center of Excellence (COE), Werkstudent
2003 – 2009: Universität Heidelberg und Bologna (IT), Studium Philosophie und Literaturwissenschaft (Magister Artium)
Moderne Zukunftsforschung und ethische Herausforderungen
Seminar | Modul 4: Konzepte, Ziele und Herausforderungen | Mit Dr. Elmar SchüllDas Seminar ist auf eine vertiefte Auseinandersetzung der Studierenden mit zentralen Konzepten, Zielen und Herausforderungen der Zukunftsforschung ausgelegt. Thematische Schwerpunkte liegen dabei auf:
- ethischen Fragen und der Rolle von Werten in der – zumeist praxisbezogenen – Zukunftsforschung,
- den Vorläufern und der Herausbildung der heutigen Zukunftsforschung, insbesondere den institutionellen Entwicklungen seit dem 2. Weltkrieg.
Beide Schwerpunkte stehen in Beziehung zueinander. Über die Befassung mit früheren Formen der Zukunftsforschung soll herausgearbeitet werden, wie eng der Wunsch nach Vorauswissen mit praktischen Gestaltungsambitionen verbunden war und bis heute ist. Damit befindet sich Zukunftsforschung grundsätzlich in einem Spannungsfeld, das durch wissenschaftliche Distanz zur Praxis einerseits und forschungsgestützte Relevanz für die Praxis andererseits konstituiert wird. Das Seminar befasst sich also mit der Frage, welche Rolle und Verantwortung die wissenschaftliche Zukunftsforschung bei der Initiierung, Begleitung, Durchsetzung, Legitimation und Evaluation außerwissenschaftlicher Gestaltungsprozesse übernehmen kann und soll.
Publikationen (Auswahl)
Bellon, J.; Gransche, B.; Eyssel, F.; Nähr-Wagener, S.; Wullenkord, R. (im Erscheinen 2021): Theorie und Praxis soziosensitiver und sozioaktiver Systeme. Wiesbaden: Springer VS.
Gransche, B., Manzeschke, A. (Hg.) (2020): Das geteilte Ganze. Horizonte Integrierter Forschung für künftige Mensch-Technik-Verhältnisse. Springer VS
Gransche, B. (2015): Vorausschauendes Denken. Philosophie und Zukunftsforschung jenseits von Statistik und Kalkül.Bielefeld: transcript (Edition panta rei).
Gransche, B.; Shala, E.; Hubig. Ch. et al. (2014): Wandel von Autonomie und Kontrolle durch neue Mensch-Technik-Interaktionen. Grundsatzfragen autonomieorientierter Mensch-Technik-Verhältnisse. Stuttgart: Fraunhofer Verlag, Volltext.