Einblick in unsere Forschung: Welche Interventionstechniken zur Förderung von gesundem Verhalten gibt es für romantische Paare?
09.07.2024
Einblick in unsere Forschung: Welche Interventionstechniken zur Förderung von gesundem Verhalten gibt es für romantische Paare?
Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen wie körperliche Aktivität oder gesunde Ernährung sowie gesundheitsschädigende Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermässiger Alkoholkonsum finden oft im sozialen Miteinander statt. Das kann man nutzen, um Interventionen für ein gesünderes Verhalten nicht nur für einzelne Personen, sondern auch für beispielsweise zwei Personen, so genannte Dyaden, anzubieten.
Dyadische Interventionen für romantische Paare haben sich in der Forschung insgesamt schon als vielversprechend erwiesen. Doch was genau wird in solchen Interventionen gemacht? Oft bleibt dies aufgrund einer ungenügenden und uneinheitlichen Beschreibung der Interventionsinhalte unklar.
Unser Ziel ist es, bestendende Interventionstechniken für romantische Paare zur Förderung von gesundem Verhalten genau zu beschreiben, und dabei die Rolle sowie die Beteiligung beider Partner*innen besser zu verstehen. Auf Basis einer systematischen Übersichtsarbeit (siehe Di Maio, Villinger et al., 2024) und dem Feedback von 20 internationalen Expert*innen haben wir ein international anerkanntes Kompendium theoriebasierter dyadischer Interventionstechniken (DITs) entwickelt. Es beschreibt für über 70 verschiedene Interventionsaufgaben im Detail, «wer was für wen» tut, um gesundheitsförderndes Verhalten (z. B. körperliche Aktivität, Ernährung) oder gesundheitsschädigendes Verhalten (z. B. Rauchen, Alkoholkonsum) bei romantischen Paaren zu ändern.
Das Ziel des Kompendiums dyadischer Interventionstechniken ist es, sowohl die einheitliche und genaue Berichterstattung sowie die Entwicklung theoriebasierter dyadischer Interventionen zu ermöglichen. Eine einheitliche und genaue Beschreibung erlaubt, bestehende Erkenntnisse zusammenzuführen und herauszufinden, welche dyadischen Interventionen zur Verhaltensänderung bei romantischen Paaren am wirksamsten sind.
Aktuell arbeiten wir an der Erstellung einer Website und eines interaktiven Webtools, um die Verwendung und Verbreitung des Kompendiums zu erleichtern.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://osf.io/r43v6/
Das Lead-Agency Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert und unter der gemeinsamen Leitung von Corina Berli, Nina Knoll, Gertraud Stadler und Urte Scholz zusammen mit Karoline Villinger, Sally Di Maio und Caterina Gawrilow durchgeführt.
Freie Universität Berlin, Universität Zürich, Universität Bern – Philosophisch-Humanwissenschaftliche Fakultät, Charité Berlin, Universität Tübingen