Reproduktive, Frauen*spezifische und Geschlechtsbezogene Aspekte psychischer Gesundheit
Das Forschungscluster untersucht geschlechtsbezogene Aspekte psychischer Gesundheit über die Lebensspanne – von der Menarche bis zur Menopause.
Zu solchen geschlechtsbezogenen Aspekten gehören zum einen soziokulturelle Einflüsse von Geschlecht (Gender) in Bezug auf frauen*spezifische Faktoren psychischer Gesundheit oder Geschlechterunterschiede. Zum anderen gehören dazu biologische Einflüsse von Geschlecht (Sex) in Bezug auf reproduktive Ereignisse und Hormonschwankungen, wie zum Beispiel während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und Geburt oder Perimenopause.
Dieser geschlechtsbezogene Blickwinkel wird in den Forschungsprojekten auf ein breites Spektrum der klinischen Psychologie angewendet:
- Grundlagen der Psychopathologie: Geschlechteraspekte in Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen werden untersucht (z.B. Einflussfaktoren von hormonellen Schwankungen auf Symptomveränderungen)
- Geschlechtsbezogene Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit: Geschlechtsbezogene Risiko- und Schutzfaktoren werden identifiziert (z.B. Stigmatisierungserfahrungen im Kontext ungewollter Schwangerschaft).
- Patient-Involvement und Versorgungsforschung: Zugang, Barrieren und Bedarfe geschlechtersensibler psychotherapeutischer Versorgung werden untersucht (z.B. Versorgungszufriedenheit und -barrieren von Personen in der Perimenopause mit psychischen Problemen).
- Geschlechtersensiblen Präventions- und Interventionsforschung: Evaluation von Geschlechterunterschieden und -einflüssen in Psychotherapieprogrammen, Konzeption von Onlineinterventionsprogramme (z.B. für Postpartale Depression oder PMDS).
In unseren Studien integrieren wir Marker verschiedener biologischer Systeme (z.B. Kortisol, α-amylase, Oxytocin, Östradiol) in Grundlagen-, sowie Interventionsstudien und greifen dabei auf multi-methodologische Ansätze (z.B. Ecological Momentary Assessment (EMA)) zurück. Zudem verfolgen wir einen Betroffenen-zentrierten Ansatz, indem wir Studien gemeinsam mit Betroffenen (Experts through Experience) und Selbsthilfevereinen gestalten und durchführen. Neben empirischen Studien führen wir zu den oben genannten Themen auch systematische Reviews und Meta-Analysen durch.
Aktuelle & Vergangene Projekte
- Veränderungen des Stress-Response-Systems im Verlauf psychotherapeutischer Interventionen
- Die Rolle der Neuropeptide Oxytocin und Arginin Vasopressin bei der posttraumatischen Belastungsstörung
- Physiologische Korrelate endogener Oxytocinkonzentrationen
- Frauenspezifische Risikofaktoren der Depression: Vulnerable Phasen während des Menstruationszyklus und deren Einfluss auf depressive Symptome und die biologischen Stresssysteme
- Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer - Angebote der Beratung und Versorgung (ELSA)
Mitglieder und Kollaborationen
Mitglieder
- Dr. Hannah Klusmann (Leitung)
- Dr. Caroline Meyer
- Stephanie Häring, M.Sc.
- Meike Blecker
- Noemi Lücking
- Elisabeth Conrad
& Praktikant*innen und studentische Hilfskräfte
Affiliierte Mitglieder
- Prof. Dr. Sarah Schumacher, HMU Potsdam
- Dr. Sinha Engel, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Jana Langer, Universität Hildesheim
Inhaltsverzeichnis
- Veränderungen des Stress-Response-Systems im Verlauf psychotherapeutischer Interventionen
- Die Rolle der Neuropeptide Oxytocin und Arginin Vasopressin bei der posttraumatischen Belastungsstörung
- Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer - Angebote der Beratung und Versorgung (ELSA)
- Physiologische Korrelate endogener Oxytocinkonzentrationen
- Frauenspezifische Risikofaktoren der Depression: Vulnerable Phasen während des Menstruationszyklus und deren Einfluss auf depressive Symptome und die biologischen Stresssysteme