Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG)
Entwicklung einer digitalen Intervention für Eltern mit psychischer Belastung – Teilprojekt im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (Standort Berlin)
Mitwirkung als Erfahrungsexpert*in
Um mit der App die Themen und Probleme zu adressieren, die tatsächlich relevant für psychisch belastete Eltern sind, wird die App gemeinsam mit Erfahrungsexpert*innen entwickelt. In Rahmen eines partizipativen Ansatzes werden Entscheidungen nicht für die Zielpopulation, sondern mit ihr getroffen. Dafür können Personen, die selbst eine psychische Belastung erleben und Eltern sind – aber auch erwachsene Kinder von psychisch belasteten Eltern – an diesem Forschungsprozess teilnehmen.
Aktuell suchen wir interessierte Menschen, die mitwirken wollen und sich vorstellen können das Projekt zu begleiten. Der Plan ist, dass wir Arbeitsgruppen bilden in denen Betroffene zusammenkommen und ihre Meinungen, Ideen und Vorstellungen einbringen können. Wie viel und wie oft Sie sich beteiligen wollen, können Sie selbst bestimmen.
In regelmäßigen Abständen finden Online-Treffen statt für Erfahrungsexpert*innen oder Fachkräfte.
Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten und/oder Interesse haben als Erfahrungsexpert*in mitzuwirken, melden Sie sich gerne bei unserer Projektmitarbeiterin Caroline Seiferth (c.seiferth@fu-berlin.de).
Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit
Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) ist ein bundesweites Netzwerk, welches zur Entstehung, Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen forscht. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte DZPG setzt sich aus sechs ausgewählten Forschungsstandorten in Deutschland zusammen: Berlin, Bochum, Jena, Mannheim, München und Tübingen.
Wissenschaftliche Schwerpunkte des DZPGs:
- Identifikation von Risikofaktoren: Wie entstehen und verlaufen psychische und somatische Erkrankungen über die Lebensspanne?
- Vielfalt in sozio-kulturellen Lebensbedingungen: Welchen Beitrag haben soziale und umweltbezogene Lebensumstände auf gesundheitsrelevantes Verhalten?
- Personenzentrierte Prävention, Frühintervention und Behandlung: Wie können auf dieser Grundlage gezielte Interventionen entwickelt und in den Alltag umgesetzt werden
Zweijährige Startphase am Standort Berlin-Potsdam
Der Standort Berlin-Potsdam besteht aus einem Netzwerk verschiedener universitärer Kliniken und Institute der Charité, der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Robert Koch-Institut, der Universität Potsdam, dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung, dem Max Delbrück Center und dem Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry.
Innerhalb einer zweijährigen Startphase (2023 – 2025) werden am Standort Berlin-Potsdam Voraussetzungen definiert, die den Standort und das DZPG als gemeinsames Zentrum handlungsfähig machen. Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten am Standort Berlin-Potsdam liegt auf dem Aufbau von Infrastrukturen für klinische Studien und Partizipation von Erfahrungsexpert*innen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Teilprojekt an der FU Berlin
Aktuell wird in den Arbeitsbereichen Klinische Psychologie und Psychotherapie (Prof. Dr. Babette Renneberg) und Klinisch Psychologische Intervention (Prof. Dr. Christine Knaevelsrud) eines der Teilprojekte der DZPG-Startphase für den Standort Berlin-Potsdam am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität umgesetzt.
In Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin (u.a. Prof. Dr. Isabel Dziobek, Silke Lipinksi) wird eine app-basierte Intervention für Eltern mit psychischen Belastungen entwickelt und auf ihre Anwendbarkeit überprüft (Charité Berlin, u. a. Prof. Dr. Christine Heim, Prof. Dr. Sonja Entringer).
Die digitale Intervention soll für Eltern entwickelt werden, die aufgrund ihrer psychischen Belastung Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Kindern erleben. Das kann beispielsweise bedeuten, dass ein oder mehrere Elternteile eine psychische Erkrankung (z.B. Depressionen oder Angststörungen) haben oder nur eingeschränkte soziale oder finanzielle Ressourcen vorhanden sind. Die Forschung zeigt, dass solche Belastungen mit einem erhöhten elterlichen Stresserleben einhergehen können, was wiederum die Kommunikation und den Umgang mit den eigenen Kindern erschweren kann.
Die zu entwickelnde App soll ein niederschwelliges Angebot darstellen, welches Eltern dazu befähigt, ihre eigene psychische Gesundheit zu stärken und ein positives Erziehungsverhalten zu fördern. Grundlage für die Entwicklung der Inhalte stellt das Trainingsmanual von Buck-Horstkotte, Renneberg und Rosenbach (2022) dar, welches Aspekte wie Emotionsregulation, Stressbewältigung, Achtsamkeit, kindliche Grundbedürfnisse thematisiert (→ ProChild).