Siegmund Mainka: "Der gesunder Mensch, für den ist das logisch, normal, dass ich gerade im Rollstuhl sitze"
Für sich selbst wissen wollen, was man kann
Siegmund Mainka spricht über den Eintritt ins Leben als Behinderter - mit 18 Jahren und einem Unfall, der ihm beide Beine kostete. Für ihn war der Sport, nach der Familie, das wichtigste und er praktizierte vor und nach dem Unfall viele verschiedene Sportarten - von Judo und Ringen mit dem Wunsch, den Gegner "zu vernichten", über Gewichtheben und Badmington - zum Manschaftssport Rudern. Er spricht über die Unterschiede zwischen den Nichtbehinderten Vollprofis und den Freizeitsportlern im Behindertensport, über Ansprüche der Behinderten und dass er es versteht, dass die Sponsoren im Behindertensport rar sind. "Auch wenn wir das nicht können, wir verlangen von der Gesellschaft, dass die uns das erlaubt. Ich möchte auch keinen Sänger im Radio oder im fernsehen hören, der nicht singen kann. Entschuldigung. Was hat der da zu suchen?" Auch bei der Definition von Integration hat er eine eigene Meinung und vergleicht das Nichtgehenkönnen der Behinderten mit anderen Fähigkeiten, die jemand hat oder eben nicht hat. "Ich kann nicht kochen, ich kann nicht tanzen, ich kann nicht putzen, ich kann nicht singen. Bin ich deswegen behindert?"