Susanne Waldow-Meier: Zwischen Zukunftsangst und Zukunftsmut
In Anbetracht der gegenwärtigen Krisenkomplexität haben aktuelle Zukunftsbilder das Potential, Ängste und Aversionen auszulösen, sodass eine Vermeidung der Auseinandersetzung mit Zukünften die Folge sein kann. In diesem Zusammenhang wird im Feld der Zukunfts- und Transformationsforschung eine verstärkte Auseinandersetzung mit Emotionen gefordert. Die Effekte von Emotionen auf individuelle und kollektive Perspektiven der Krisenbewältigung und Zukunftsgestaltung stehen hierbei im Fokus. Die Arbeit untersucht, inwiefern Emotionen das Denken und Gestalten von Zukünften beeinflussen können. Psychologische, neurowissenschaftliche und lerntheoretische Perspektiven werden herangezogen, um das Verständnis von emotionalen Dimensionen in Antizipation und Reflexion von Zukünften zu vertiefen.
Es zeigt sich, dass Emotionen untrennbarer Bestandteil von Prospektionen sind, d.h. dass ein Denken über Zukünfte ohne emotionale Beteiligung nicht möglich ist, als auch, dass Emotionen die Art und Weise prägen, wie über Zukünfte gedacht wird. In der Arbeit werden die Begriffe des Zukunftsmutes und der emotional futures literacy entwickelt.