Preisträgerin des Marie-Schlei-Preises 2020
Kategorie:
Masterarbeit mit Genderthematik
Johanna Lubig
Masterarbeit:
The moderating influence of gender role attitudes on the relationship between perceived discrimination against women and OCB-I towards women in the academic environment
Zusammenfassung
Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz ist nach wie vor existent, äußert sich heute aber häufig subtiler als noch vor einigen Jahrzehnten. Der Kampf gegen Diskriminierung bleibt somit eine gesellschaftliche Aufgabe. Der Theorie der deontischen Gerechtigkeit zufolge wird erwartet, dass Personen gegen eine solche Diskriminierung vorgehen, wenn sie sie als ungerecht empfinden. Die empirische Forschung zeigt allerdings, dass wahrgenommene Diskriminierung sogar zu weniger unterstützendem Verhalten führen kann. Deshalb habe ich im Rahmen dieser Arbeit untersucht, ob wahrgenommene Diskriminierung von Frauen im Arbeitsumfeld zu einem weniger unterstützenden Verhalten gegenüber Frauen führt. Ich erwarte, dass egalitäre oder anti-traditionelle Geschlechterrolleneinstellungen diesen negativen Zusammenhang abschwächen. Um die Hypothesen zu überprüfen, wurden in einer Online-Studie Daten von Mitarbeitenden aus dem akademischen Umfeld erhoben. Für die Auswertung wurden verschiedene Regressionsmodelle berechnet. Die Ergebnisse unterstützen meine Hypothesen und deuten auf einen negativen Zusammenhang zwischen wahrgenommener Diskriminierung von Frauen und unterstützendem Verhalten Frauen gegenüber hin, der durch Geschlechterrolleneinstellungen moderiert wird: Menschen mit anti-traditionellen Geschlechterrolleneinstellungen reagieren auf wahrgenommene Diskriminierung mit erhöhtem Unterstützungsverhalten Frauen gegenüber, im Vergleich zu Menschen mit egalitären oder traditionellen Geschlechterrolleneinstellungen.