Preisträgerin des Gender-Forschungspreises 2021
Kategorie:
Dissertation ohne Themenbindung
Dr. Veronika Zilker
- Derzeit Postdoktorandin im Forschungsbereich Adaptive Rationalität am Max Planck Institut für Bildungsforschung in Berlin
- 2016-2020 Promotion am Max Planck Institut für Bildungsforschung in Berlin und am Max Planck Institut für demografische Forschung in Rostock, gefördert durch das Max Planck International Research Network on Aging
- 2013-2016 Masterstudium an der Berlin School of Mind and Brain mit Forschungsaufenthalt am Wellcome Trust Centre for Neuroimaging in London
- 2010-2013 Bachelorstudium der Psychologie an der Freien Universität Berlin
Dissertation
Measuring and Modeling the Construction of Preferences in Decision Making under Risk
Zilker geht der Frage nach, wie unterschiedliche theoretische und methodische Herangehensweisen das wissenschaftliche Verständnis der Entscheidungsfindung unter Risiko beeinflussen, und wie solche Faktoren die Vorhersage von Risikoentscheidungen erschweren. Es wird z.B. gezeigt, dass Altersunterschiede zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen bei Wahlen zwischen einer sicheren und einer risikoreichen Option maßgeblich davon abhängen, ob sich die Optionen in ihrer Komplexität unterscheiden. Je größer die Komplexitätsunterschiede, desto ausgeprägter sind auch die die Altersunterschiede. Dies scheint einer weiteren Reihe von Experimenten zufolge nicht auf Aufgaben übertragbar zu sein, in denen Framing-Effekte, Verlustaversion und die Abwertung zukünftiger Gewinne untersucht wurden. Weiterhin wird der Einfluss kognitiver Prozesse auf Altersunterschiede bei Risikoentscheidungen untersucht. Hier wird gezeigt, dass die selektive Aufmerksamkeit bei älteren Erwachsenen einen geringeren Einfluss auf das Wahlverhalten auszuüben scheint als bei jüngeren Erwachsenen. Ein weiteres Kapitel der Dissertation legt den Fokus auf die Theorieintegration. Es wird demonstriert, dass scheinbar unverwandte theoretische Konstrukte, die in Prozessmodellen (attentional Drift Diffusion Model) und strukturellen Modellen (Cumulative Prospect Theory) zur Erklärung von Risikoentscheidungen herangezogen werden, systematisch aufeinander abgebildet werden können.