Sind Jungen die neuen Bildungsverlierer?
Sind Jungen die neuen Bildungsverlierer? Empirische Evidenz, mögliche Ursachen und pädagogisch-psychologische sowie bildungspolitische Schlussfolgerungen
Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Universität zu Köln, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Projektlaufzeit: 01.07.2011 – 31.07.2015
Projektleitung:
- Prof. Dr. Bettina Hannover
- Prof. Dr. Ursula Kessels (FU Berlin Arbeitsbereich Bildungsforschung / Heterogenität und Bildung)
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen:
- Martin Latsch, M.Sc. Psych.
- Dipl.-Psych. Anke Heyder (FU Berlin Arbeitsbereich Bildungsforschung / Heterogenität und Bildung)
Studentische Mitarbeiterin:
- Georgina Neuhaus
Mit dem Geschlecht verbundene Disparitäten in Bildungsergebnissen zeigen sich einerseits darin, dass Mädchen und Jungen in unterschiedlichen Fachdomänen Kompetenzen bzw. Defizite aufweisen und andererseits darin, dass Jungen an höheren Bildungsgängen unterrepräsentiert sind und im Mittel geringerwertige Schulabschlusszertifikate erwerben als Mädchen. Auch hinsichtlich der Verteilung von Mädchen und Jungen auf verschiedene Schulformen ist ein Trend zu erkennen, dass Jungen derzeit das Schulsystem insgesamt weniger erfolgreich durchlaufen als Mädchen. Ein Blick auf die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen (Sekundarstufe I) in Deutschland zeigt beispielsweise, dass mit steigendem Niveau des Bildungsgangs der Anteil der Jungen sinkt.
Mit dem geplanten Forschungsprojekt soll die derzeit öffentlichkeitswirksam geführte Diskussion um eine mögliche Benachteiligung von Jungen in der Schule auf eine wissenschaftlich fundierte Grundlage gestellt werden. Mögliche Gründe für die - im Vergleich zu Mädchen - ungünstigeren Bildungskarrieren von Jungen werden dazu im Rahmen des Forschungsansatzes von "Schulischer Entwicklung als Identitätsentwicklung im Kindes- und Jugendalter" theoretisch integriert und einer empirischen Prüfung zugeführt. Im Fortsetzungszeitraum (2013 – 2015) sollen in Abhängigkeit der Ergebnisse pädagogisch psychologische Interventionen in ihrer Wirksamkeit für die Optimierung der Bildungsbeteiligung und des Zertifikaterwerbs bei männlichen Schülern geprüft werden.