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Young Russian Speaking Migrants’ Utilization Behavior in Case of Intense Use of Alcohol and/or Drugs and (potential) Hepatitis

Institution:

Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Professur für Qualitative Forschung

Projektleitung:
Mitarbeiter/innen:
  • Dr. Gundula Röhnsch

  • Olena Klementyeva, M.A.

  • Tiana Patrik (studentische Mitarbeiterin) 

  • Aksana Rachytskaya (studentische Mitarbeiterin)

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung, (BMBF)/01GY1121

Projektlaufzeit:
01.02.2012 — 31.01.2015
Ansprechpartner/in:
Dr. Gundula Röhnsch

Hilfesuchverhalten russischsprachiger Migrant/innen mit intensivem Alkohol- und Drogenkonsum und (drohender) Hepatitis


Hintergrund
:
Abhängigkeitserkrankungen sind auch bei Migranten in Deutschland weit verbreitet. Ins­be­sondere Migrant_innen aus russischsprachigen Ländern weisen oft harte Muster des Alko­hol- oder Dro­gen­konsums auf und haben daher ein hohes Risiko für bestimmte Suchtfolgekrankheiten wie Hepatitis C. Sie gel­ten zugleich als weitgehend unter- oder unversorgte Ziel­gruppe.

Zielsetzung:
In dieser Studie wird die Frage verfolgt, wie die Migrant_innen selbst ihren Substanz­ge­brauch und mögliche Folgeerkrankungen wie Virushepa­ti­ti­den wahrnehmen und bewältigen. Von be­sonderem Interesse ist, unter welchen Bedingungen sie profes­sio­nelle Unterstützung in Anspruch nehmen und welche Erwar­tungen und Erfahrungen sie damit verbinden. Den subjektiven Sichten der Betroffenen werden sek­tor­übergreifend die Erfahrungen von Mitarbeiter_innen gesundheitlicher und sozialer Institutionen gegenübergestellt. Zudem soll mit­tels teil­neh­mender Beobach­tung festgestellt werden, unter wel­chen Aspekten der Sub­stanz­ge­brauch in der Lebenswelt der Betroffenen zum Thema wird.

Methode:
Mit ca. 40 Migrant_innen in unterschiedlichen Stadien der Nutzung des Ver­sorgungssystems werden episodische Interviews geführt. Die Zielgruppe wird außerdem z.B. in Notunterkünften und niedrigschwelligen Begegnungsstätten teilnehmend beobach­tet. Komplementär werden ca. 30 Interviews mit Mitarbeiter_innen des Versorgungssystems geführt (Gesundheit, Ju­gendhilfe, Migration, Justiz, Schu­le/Berufs­ausbildung).

Erwartete Ergebnisse:
Es werden Erkenntnisse gewonnen zu ausgewählten Determinanten (z.B. Krankheitsverständnis; Schutz- und Risikobewusstsein; bisherige Erfahrungen mit dem Hilfesystem) des sucht- und hepatitisbezogenen Inan­spruch­nah­meverhaltens russischsprachiger Migrant_innen. Außerdem werden Typologien entwickelt, die sich auf ‚gelingendes’ und ‚fehlschlagendes’ Suchen und Ge­währen professioneller Hilfe beziehen. Auch werden Informationen darüber erwartet, welches Bewusstsein Mitarbeiter_innen des Versorgungssystems für die speziellen Be­dürfnisse und Bedarfe der Zielgruppe haben.

Die Ergebnisse dieser Studie werden Mitarbeiter_innen des Hilfesystems rück­gemeldet, indem Implikationen für eine integrierte, zielgruppen­spe­zifische Versorgung russisch­sprachiger Migrant_innen aufgezeigt werden. Ein Handlungsmanual für die Arbeit mit der Zielgruppe wird entwickelt.