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Internationale Vergleichsstudie: Wohlbefinden und Erleben der Schüler*innen in unsicheren Zeiten der Corona-Pandemie im Unterricht und in den außerunterrichtlichen Angeboten an (Ganztags-)Schulen

Eine Internationale Vergleichsstudie des Forschungsnetzwerks
WERA-IRN EXTENDED EDUCATION

Wohlbefinden und Erleben der Schüler*innen in unsicheren Zeiten der Corona-Pandemie im Unterricht und in den außerunterrichtlichen Angeboten an (Ganztags-)Schulen

Projektleitung Gesamtstudie:

Prof. Dr. Gil Noam, Harvard University, USA,

Prof. Dr. Marianne Schüpbach, Freie Universität Berlin, Deutschland

Prof. Dr. Sang Hoon Bae, Sungkyunkwan University Seoul, Südkorea

Millionen Schülerinnen und Schüler weltweit konnten nicht zur Schule gehen, als bedingt durch die Covid-19 Pandemie die meisten Schulen geschlossen wurden und Lernen während des Lockdowns von zu Hause aus stattfand. Millionen Lehrkräfte mussten ihren Unterricht über Online-Plattformen organisieren und ohne viel Vorbereitung aus der Distanz unterrichten. Diese Erfahrung verändert sich aktuell: in einigen Ländern konnten Schülerinnen und Schüler bereits vor den Sommerferien wieder zur Schule gehen (z.B. in Deutschland und Südkorea), aber in anderen Ländern bestehen die Schulschließungen bis zum Herbst (viele US-Staaten). In mehreren Ländern wird erwartet, dass Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien wieder zur Schule gehen können, doch dies kann sich jederzeit ändern. Weltweit müssen Schülerinnen und Schüler mit dieser Unsicherheit umgehen, ob ihr Unterricht aus der Distanz – online – oder in der Schule stattfinden wird. Es ist diese „Unsicherheit“, die die drei Länder Deutschland, Südkorea und die USA, sowie weitere möglicherweise an der Studie teilnehmende Länder verbindet. Der Prozess der Wiederöffnung des öffentlichen Raums und der Schulen ist unsicher, denn Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Verwaltungsbeamte und Eltern müssen sich kontinuierlich an die neuen Umstände anpassen, wie z.B. das Tragen von Masken, das Abstandhalten oder mögliche erneute Schließungen aufgrund von Infektionsfällen. Ältere Lehrkräfte oder solche mit Vorerkrankungen müssen sich mithilfe neuer Technologien vor einer möglicherweise tödlichen Infektion schützen.

Dies sind nur wenige der Aspekte, denen wir alle weltweit ins Auge sehen. Steht nun auf der Tagesordnung, mit herkömmlichen Routinen „das Verpasste“, zu kompensieren, während dem nur wenig Zeit für Innovationen bleibt? Oder werden Pädagog*innen mehr Zeit darin investieren, ihre Schülerinnen und Schüler nach der langen Zeit des Fernunterrichts stärker einzubinden? Was passiert mit außerunterrichtlichen Angeboten (extended education) an Ganztagsschulen oder im Schulhort? Werden diese Angebote fortgeführt oder sind sie alle geschlossen? In den drei Ländern fanden nur sehr wenige Online-Angebote für Schülerinnen und Schüler statt. Wie haben die Schüler*innen den Verlust erlebt? Werden Pädagog*innen sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler weiterhin Erfahrung in außerschulischen Aktivitäten wie Kunst, Sport und Nachhilfe sammeln können?

Forschungsfragen

Um sich für unsichere Zeiten vorzubereiten ist es wichtig, so viele Daten wie möglich über die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler (in anderen Studien auch Lehrkräfte und Eltern) während der vergangenen Monate im Lockdown zu erhalten. Folgende Forschungsfragen stehen dabei im Mittelpunkt: (1) Wie schätzen Schülerinnen und Schüler ihre eigene soziale und emotionale Entwicklung sowie psychische Gesundheit ein? (2) Wie bewerten sie die Qualität der Bildung, die sie erhielten? (3) Welche Lernerfahrungen hatten Schülerinnen und Schüler während des Lockdowns? (4) Gab es irgendwelche Einbeziehung in außerschulische Aktivitäten während des Lockdowns? (5) Waren die Ähnlichkeiten zwischen teilnehmenden Ländern größer als die Unterschiede?

Methode

Stichprobe. Die Studie ist nicht repräsentativ und wird in 12 Ländern (Australien, Deutschland, Georgien, Israel, Island, Russland, Schweden, Schweiz, Südkorea, Türkei und den USA) in drei Kohorten verschiedener Jahrgangsstufen durchgeführt (Klasse 4-6, Klasse 7-9 und Klasse 10-12). Das Team Allg. Grundschulpädagogik der FU Berlin führt die Studie in Berliner (Klasse 4-6, Klasse 7-9 und Klasse 10-12) und Brandenburger Schulen (Klasse 4-6) durch.

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English Abstract:

International Comparative Study: Students' Experience of Uncertain Times: Mental Health and Virtual Learning in Class and in Extended Education