Gender-Forschungspreis 2021
Die Preisträger*innen stehen fest.
News vom 03.01.2022
In der Kategorie Gender-Thema wird Franziska Schönfeld für ihre ungewöhnliche Masterarbeit "Feminist Futures. Eine Exploration der Zukunftsbilder von zu feministischen Fragen arbeitenden Kunst- und Kulturschaffenden" ausgezeichnet.
Schönfeld geht der Frage nach, welche Zielvorstellungen und Zukunftsbilder sich in der Auseinandersetzung von Kunst- und Kulturschaffenden mit feministischen Fragen identifizieren lassen, und betrachtet diese dann mit Blick auf deren Anschlussfähigkeit für Diskurse der Zukunftsforschung. Auf der Basis von sechs Interviews mit Kunst- und Kulturschaffenden, die sich künstlerisch und kulturell-vermittelnd mit Fragen feministischer Alltagspraxen auseinandersetzen, ist eine Theorie-Skizze entstanden, die Zielvorstellungen und Zukunftsannahmen der Befragten in der Auseinandersetzung mit feministischen Fragen zusammenfasst. Mehr lesen ...
In der Kategorie ohne Themenbindung gewann Freya Winterle mit ihrer Masterarbeit "Auswirkungen von Erklärungsmustern zu Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms auf Stereotype von Grundschullehrkräften und Einflüsse der Bereitschaft zu Inklusion".
Winterle untersucht, ob Erklärungsmuster zur Entstehung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) mit spezifischen Stereotypen zu von ADHS betroffenen Kindern bei Grundschullehrkräften einhergehen. Dabei wurden anlage- und umweltbasierte Erklärungsmuster betrachtet und der Wunsch nach sozialer Distanz sowie die Inklusionbereitschaft in die Analysen mit einbezogen. In der untersuchten Stichprobe zeigte sich, dass anlagebasierte Erklärungsmuster und Inklusionsbereitschaft jeweils mit geringer ausgeprägten Stereotypen und einem geringeren Wunsch nach sozialer Distanz verbunden waren. Für umweltbasierte Erklärungsmuster ergab sich ein umgekehrter Zusammenhang, der jedoch insgesamt niedriger ausfiel. Mehr lesen ...
Als beste Dissertation ohne Themenbindung wurde die Arbeit von Dr. Veronika Zilker ("Measuring and Modeling the Construction of Preferences in Decision Making under Risk") gewürdigt.
Zilker geht der Frage nach, wie unterschiedliche theoretische und methodische Herangehensweisen das wissenschaftliche Verständnis der Entscheidungsfindung unter Risiko beeinflussen, und wie solche Faktoren die Vorhersage von Risikoentscheidungen erschweren. Es wird z.B. gezeigt, dass Altersunterschiede zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen bei Wahlen zwischen einer sicheren und einer risikoreichen Option maßgeblich davon abhängen, ob sich die Optionen in ihrer Komplexität unterscheiden. Je größer die Komplexitätsunterschiede, desto ausgeprägter sind auch die Altersunterschiede. Dies scheint einer weiteren Reihe von Experimenten zufolge nicht auf Aufgaben übertragbar zu sein, in denen Framing-Effekte, Verlustaversion und die Abwertung zukünftiger Gewinne untersucht wurden. Weiterhin wird der Einfluss kognitiver Prozesse auf Altersunterschiede bei Risikoentscheidungen untersucht. Hier wird gezeigt, dass die selektive Aufmerksamkeit bei älteren Erwachsenen einen geringeren Einfluss auf das Wahlverhalten auszuüben scheint als bei jüngeren Erwachsenen. Ein weiteres Kapitel der Dissertation legt den Fokus auf die Theorieintegration. Es wird demonstriert, dass scheinbar unverwandte theoretische Konstrukte, die in Prozessmodellen (Attentional Drift Diffusion Model) und strukturellen Modellen (Cumulative Prospect Theory) zur Erklärung von Risikoentscheidungen herangezogen werden, systematisch aufeinander abgebildet werden können. Mehr lesen ...