Springe direkt zu Inhalt

Digitale Interventionen

Forschungsschwerpunkte

Das Center for Mental Health and Digital Science bündelt und unterstützt praxisnahe Forschungsprojekte zu digitalen klinisch-psychologischen Interventionen.

Das Spektrum reicht hier von groß angelegten, randomisierten kontrollierten Interventionsstudien über Pilot- und Machbarkeitsstudien zu innovativen digitalen Ansätzen. Dabei kommt ein breites Methodenspektrum mit quantitativen und qualitativen Ansätzen zum Einsatz.  

Neben der digitalen Interventionsforschung wird am CMDHS auch umfangreiche digitale Grundlagenforschung betrieben.

Zielgruppen

Die Zielgruppen der verschiedenen Interventionsstudien sind divers und reichen von Versicherten großer Krankenkassen über Studien in verschiedensten Altersgruppen bis hin zu Studien mit besonders vulnerablen Populationen (z.B. Geflüchteten). Neben Wirksamkeitsstudien werden daher am CMHDS auch gezielt Studien zur nutzer*innenzentrierten, kontextuellen und kulturellen Adaptation und Optimierung von E-Mental-Health Angeboten durchgeführt.

Technische Umsetzung

Soweit möglich, erfolgt die technische Umsetzung der E-Mental Health Forschungsprojekte am CMHDS auf Basis der digitalen Forschungsinfrastruktur DIRECT

Forschungsförderung

Mit mehr als 10 Mio. Euro Fördermitteln für internetbasierte interventionelle Studien in den letzten 5 Jahren haben sich die am CMHDS beteiligten Lehrstühle der Freien Universität Berlin einen internationalen Ruf als Pioniere und Vorreiter auf dem Gebiet der digital-gestützten klinisch-psychologischen Interventionen erworben.

Zu den Geldgebern gehören das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Bundesministerium der Verteidigung, der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses, Stiftungen und Krankenkassen (z.B. TK).

Übersicht aktueller Forschungsprojekte

Smart-e-Moms

In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und der AOK Nordost bieten wir eine Smartphone-basierte Beratung für Frauen mit Wochenbettdepression an (auch postpartale Depression genannt). Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie wird die Wirksamkeit des Angebots wissenschaftlich evaluiert.
Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Ziel ist die Entwicklung einer neuen Versorgungsoption für Frauen mit depressiven Symptomen nach der Geburt.
Die technische Umsetzung erfolgt mit Hilfe der DIRECT Plattform am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität Berlin.

TK-DepressionsCoach

Der TK-DepressionsCoach bietet onlinebasierte Beratung bei leicht- bis mittelgradigen Depressionen. Das Programm wurde, in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse, am AB Klinisch-Psychologische Intervention der Freien Universität Berlin entwickelt.

In einer ersten Studie mit mehr als 1000 Personen konnte gezeigt werden, dass sich die depressive Belastung von teilnehmenden Personen während der Bearbeitung der einzelnen Beratungsmodule deutlich reduzierte.

STRENGTHS

Das EU Horizon2020 STRENGTHS-Projekt ist ein Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen aus Europa, internationalen Organisationen und humanitären Organisationen mit dem Ziel, die psychosoziale Versorgung von syrischen Geflüchteten zu verbessern.

Die STRENGTHS-Partner untersuchen verschiedene Ansätze, um skalierbare Lösungen für die psychologische Unterstützung von Geflüchteten zu finden. Ein solcher Ansatz ist das Smartphone-basierte Selbsthilfeprogramm Step-by-Step (SbS).

Step-by-Step wurde als Hybrid App mittels der DIRECT Plattform am CMHDS realisiert und wird im Rahmen des STRENGTHS-Projekts aktuell in Studien in Deutschland, Schweden und Ägypten auf Wirksamkeit geprüft.

I-REACH

Im Rahmen des BMBF-geförderten I-REACH-Projekts wird eine Smartphone- und Web-basierte transdiagnostische Intervention entwickelt, die auf dem Common Elements Treatment Approach (CETA) basiert.

Die Intervention wurde für arabischsprachige Geflüchtete kulturell adaptiert und für die Darbietung als begleitete internetbasierte Intervention, sowie als Blended-Care Angebot im Kontext einer stationären Behandlung technisch adaptiert.

Die technische Umsetzung erfolgt aktuell am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität Berlin auf Basis der DIRECT Forschungsinfrastruktur.

PsyTOM

Das PsyTOM-Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.
Ziel des Projekts ist die Untersuchung einer verfahrens- und störungsübergreifenden Integration von Blended Care in die Routineversorgung.

Dafür wird niedergelassenen Psychotherapeut*innen die Nutzung von entsprechenden Online-Modulen ermöglicht und untersucht, wie das Angebot von Patientinnen und Psychotherapeutinnen in der psychotherapeutischen Versorgung genutzt wird und ob sich die Wirksamkeit ambulanter Psychotherapie durch den zusätzlichen Einsatz von Online-Modulen intensivieren und stabilisieren lässt.

PsyTOM wird in Kooperation von Prof. Christine Knaevelsrud (Freie Universität Berlin), Prof. Johanna Böttcher (Psychologische Hochschule Berlin) und Prof. Steffi Pohl (Freie Universität Berlin) durchgeführt.

Die technische Umsetzung erfolgt extern durch die H6 Kommunikationsagentur unter der Leitung von Prof. Gábor Kovács.

Die im Projekt entwickelten Online-Module sollen nach Projektende für GKV-Versicherte kostenlos nutzbar sein.

Die Studie startet im Frühjahr 2022.

Internetbasiertes Unified Protocol

Im Rahmen des DAAD-geförderten Kooperationsprojekt von Freier Universität Berlin, Aristoteles-Universität Thessaloniki und der Universität Kreta wird eine Smartphone- und Web-basierte transdiagnostische Intervention entwickelt, die auf Unified Protocol (UP) basiert.

Die Intervention wird für Studienteilnehmende in Griechenland kulturell adaptiert und für die Darbietung als begleitete internetbasierte Intervention adaptiert.

Die technische Umsetzung erfolgt aktuell am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität Berlin auf Basis der DIRECT Forschungsinfrastruktur.

Online-Intervention bei PTBS (Weißer Ring)

In Kooperation zwischen Freier Universität Berlin und Weißer Ring – Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V. wird eine Onlinepsychotherapie für Kriminalitätsopfer mit Posttraumatischer Belastungssymptomatik (PTBS) bei Erwachsenen angeboten und wissenschaftlich evaluiert.

Ziel ist die gemeinsame Entwicklung einer neuen Versorgungsoption für Personen mit PTBS.

Die technische Umsetzung erfolgt mit Hilfe der DIRECT Plattform am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität Berlin.

Ilajnafsy

Das Ilajnafsy-Projekt wird unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Christine Knaevelsrud (Freie Universität Berlin) und Prof. Birgit Wagner (Medical School Berlin) am Zentrum Überleben Berlin durchgeführt.

Ilajnafsy wird seit 2008 angeboten und durch Misereor e.V. und die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe c/o MISEREOR gefördert.

Das Projekt umfasst Web-basierte Schreibtherapien für PTBS und Depression in Arabischer Sprache, sowie Selbsthilfe-Apps in verschiedenen Sprachen.

Hap-pas-Hapi

Hap-pas-Hapi basiert auf der WHO-Intervention Step-by-Step und wurde im Rahmen einer Forschungskooperation von Freier Universität Berlin (Prof. Christine Knaevelsrud) und Universität Zürich (Dr. Eva Heim) kulturell für albanischsprachige Einwanderer adaptiert, die unter psychischer Belastung leiden.

Die technische Umsetzung von Hap-pas-Hapi erfolgte mit Hilfe der DIRECT Plattform am Center for Mental Health and Digital Science der Freien Universität Berlin.

Hap-pas-Hapi wird aktuell im Rahmen einer Studie zum Vergleich zweier Varianten der kulturellen Adaptation eingesetzt.

Kumusta Kabayan

Die Smartphone-basierte Intervention Kumusta Kabayan ist eine Adaptation der WHO-Intervention Step-by-Step für Philippinische Arbeitsmigrant*innen in Macau.

Die kulturelle Adaptation der Intervention erfolgte unter der Leitung von Prof. Brian Hall an der University of Macao.

Die Umsetzung von Kumusta Kabayan erfolgte in Kooperation mit dem AB Klinisch-Psychologische Intervention der Freien Universität Berlin. Als technische Basis kam die DIRECT Plattform am CMHDS zum Einsatz.

Kumusta Kabayan wird aktuell im Rahmen einer Pilotstudie an der University of Macao evaluiert.

一步步 (Step-by-Step)

Die chinesischsprachige Adaptation der Smartphone-basierten Intervention Step-by-Step wird für verschiedene Gruppen chinesischsprachiger Migrant*innen in Macau adaptiert.

Die kulturelle Adaptation der Intervention erfolgt unter der Leitung von Prof. Brian Hall an der University of Macau.

Die Umsetzung der Intervention erfolgt in Kooperation mit dem AB Klinisch-Psychologische Intervention der Freien Universität Berlin. Als technische Basis kommt die DIRECT Plattform am CMHDS zum Einsatz.

Eine Version der Intervention für chinesischsprachige Studierende in Macau wird aktuell im Rahmen einer Feasibility Studie evaluiert.