Internationale Konferenz der Erziehungs- und Bildungswissenschaft in Hamburg – das WAP-Monitoring Team auf der ECER 2019
News vom 01.11.2019
Das Team des nationalen Monitorings war auch dieses Jahr wieder auf der europäischen Konferenz der Erziehungswissenschaft, der ECER (European Conference on Educational Research), vertreten. Über 3000 WissenschaftlerInnen haben sich vier Tage lang der Bildung in Zeiten von Unsicherheit („Education in an Era of Risk – the Role of Educational Research for the Future“) gewidmet. Allein die Wahl des Konferenzthemas verdeutlicht, wie zentral die globalen Nachhaltigkeitsheraus-forderungen mittlerweile für die gesamte Erziehungs- und Bildungswissenschaft sind. Dies spiegelte sich ebenfalls in einem hohen Anteil an Keynotes wider, die sich mit Themen rundum BNE befassten (z.B. „Should and can education save the planet“ von Prof. Dr. Arjen Wals).
Mandy Singer-Brodowski moderierte die Session „Assessing and monitoring outcomes of ESE (Environmental and Sustainability Education)”, bei der neben Beiträgen aus Ungarn zur Erfassung der Lehrkräftekompetenz und aus Irland zur Messung von Klimawandelbildung das Gesamtvorhaben sowie Kernergebnisse des Monitorings durch Mandy Singer-Brodowski und Antje Brock vorgestellt wurden. Auf sehr positive Resonanz stieß insbesondere das umfassende mixed-methods Design des Monitorings, also die Erfassung der BNE Implementierung mithilfe verschiedener methodischer Vorgehensweisen.
In einer Session zu Governance im Kontext von BNE („Education policy and governance for sustainability“) wurde von Mandy Singer-Brodowski und Nadine Etzkorn das Forschungsdesign der zweiten qualitativen Phase sowie erste Erkenntnisse daraus vorgestellt („Scaling ESD – A question of governance? Education for Sustainable Development in Germany on its way from projects to structures”). Da im Kontext der BNE-Implementierung auf dem Weg vom Projekt zur Struktur besonders auch die Zusammenarbeit von verschiedenen Sektoren (Verwaltung, Zivilgesellschaft, Bildungspraxis und Wissenschaft) eine wesentliche Rolle spielt, wurden hier Fokusgruppendiskussionen in allen Bildungsbereichen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen auch Aufschluss für die Gestaltung des Folgeprogramms zum WAP BNE in Deutschland geben.
In einer Session zu „Attitudes and mindsets in ESE“ wurden von Julius Grund und Antje Brock Ergebnisse der quantitativen Studien vorgestellt. Dabei lag ein Fokus auf der hohen Nachhaltigkeitsaffinität vieler junger Menschen und Lehrkräften bei gleichzeitigem hohem Zukunftspessimismus. Daran anknüpfend wurde auf die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und psychischer Gesundheit eingegangen. Beides sind massive gesellschaftliche Herausforderungen, die bislang kaum zusammengedacht wurden, aber tief miteinander verwoben sind. Im Plenum stieß dieser Vortrag auf große Resonanz, es wurden Implikationen und Herausforderungen erörtert, die sich aus diesen Erkenntnissen für BNE ableiten.
Die nächste ECER findet vom 24. bis 28.08. 2020 in Glasgow unter dem Thema „Educational Research: (Re)connecting Communities“ statt.