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MonForSense – Modellierung von Einstellungsdynamiken in komplexen sozialen Systemen: Monitoring und Foresight von Sentiments zu Mobilitätsinnovationen

Verbundvorhaben mit der Fachhochschule Potsdam (Verbundkoordination: Prof. Dr. Tobias Schröder)

Projektleitung: Prof. Dr. Gerhard de Haan

Projektkoordination: Dipl. Psych. Ingo Wolf

Laufzeit: 01.10.2015–31.08.2017

Förderung durch: Innovations- und Technikanalyse (ITA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektbeschreibung

Die politisch angestrebte Verbreitung von technologischen und sozialen Mobilitätsinnovationen in Deutschland erfordert grundlegende Veränderungen von Einstellungen, Normen und Handlungsmustern auf individueller und gesellschaftlicher Ebene. Die komplexen, dynamischen Wechselwirkungen zwischen individuellen Bedürfnissen, Denk- und Entscheidungsmechanismen einerseits und sozialen Kommunikationsmustern andererseits sind bisher wenig verstanden. Weiterhin besteht deutlicher Forschungsbedarf im Hinblick auf die Bedeutung sozialer Medien im Kontext der Einstellungs- und Meinungsbildung.

In dem Forschungsprojekt MonForSense setzen wir unsere bisherigen Arbeiten zu Meinungs- und Einstellungsdynamiken in sozialen Kontexten fort. Ziel ist die Entwicklung eines interaktiven Visualisierungs- und Analyseinstruments, das von Akteuren in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dazu genutzt werden kann, um effektive Innovations- und Kommunikationsstrategien für Innovationen im Mobilitätssektor zu entwickeln und wirksam auszugestalten.

Im Einzelnen wird das Instrument geeignet sein zur (1) interaktiven und geographisch expliziten Darstellung von empirisch gemessenen Einstellungen zu Mobilitätsinnovationen auf einer webbasierten Deutschlandkarte, (2) zur Untersuchung der sozialpsychologisch plausiblen Auswirkungen möglicher politischer Interventionen und Marketingmaßnahmen auf diese Einstellungen sowie (3) zum verbesserten Verständnis sozialer Dynamiken hinsichtlich unterschiedlicher Innovationsfelder der Mobilität.

Das Instrument basiert empirisch zum einen auf traditionellen Einstellungsmessungen (Fragebogen, Bevölkerungsstichproben) und zum anderen auf automatisierten Sentiment-Analysen von thematisch relevanten Äußerungen in sozialen Medien (z. B. Twitter). Die geographische und inhaltliche Übereinstimmung und Komplementarität der so gemessenen Einstellungen werden im Projekt kritisch untersucht, um die Aussagefähigkeit neuer computerbasierter Forschungsmethoden in den Sozialwissenschaften („Computational Social Science“) mit traditionellen Methoden empirischer Sozialforschung zu vergleichen. In einem weiteren Schritt werden auf dieser Datengrundlage einstellungsverändernde Effekte politischer Kommunikationsstrategien in einem schon prinzipiell bewährten Computermodell („InnoMind“) simuliert.

Das Projekt wird somit in theoretischer Hinsicht zum verbesserten Verständnis von sozialen und technologischen Transformationsprozessen beitragen und im methodischen Bereich zur Evaluation neuer Methoden der Computational Social Science einen Forschungsbeitrag liefern. Zudem erwarten wir durch öffentliche Verfügbarmachung des Monitoring- und Foresight-Tools einen über die Projektlaufzeit hinausgehenden praktischen Beitrag zum Gelingen des politisch angestrebten Mobilitätswandels zu leisten.

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