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Gender-Forschungspreis 2021

Science is Female

Science is Female

Zum Gender-Forschungspreis

2000 bis 2020 vergab der Fachbereich Erziehungswissenschaften/Psychologie der Freien Universität Berlin den Marie-Schlei-Preis (MSP; siehe auch die Erläuterungen im Blog).

Ab 2021 wird nun der Gender-Forschungspreis (GFP) vergeben. Er soll v.a. Frauen im Sinne der Frauenförderrichtlinien der Freien Universität Berlin und des Frauenförderplans des Fachbereichs, aber auch Personen fördern, die sich z.B. als divers verstehen. Er soll dabei die hervorragende Forschung der Nachwuchswissenschaftler*innen in unserem Fachbereich sichtbar machen und dabei einen Schwerpunkt auf das Thema Forscher*innen bzw. Genderthematik legen.

Der Gender-Forschungspreis wird in zwei Kategorien vergeben, einmal in der Kategorie genderbezogene Gleichstellung und einmal in der Kategorie genderbezogene Forschung. In beiden Kategorien wird jeweils die beste Masterarbeit am Fachbereich und die beste Dissertation am Fachbereich ausgezeichnet.

  • Um den GFP in der Kategorie genderbezogene Gleichstellung können sich dementsprechend ausschließlich FINTA* des FB bewerben, wobei es hier keine Themenbindung gibt. 

(FINTA* steht für Frauen, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen)

  • In der Kategorie genderbezogene Forschung wird die beste wissenschaftliche Arbeit mit Genderthematik ausgezeichnet; hier können sich alle Masterabsolvent*innen und Promovend*innen des FB bewerben, sofern die übrigen Voraussetzungen gegeben sind.

2021 wurden 6 Abschlussarbeiten eingereicht, 2 aus dem Wissenschaftsbereich Psychologie und 4 aus der Erziehungswissenschaft (inkl. Grundschulpädagogik). Ausgezeichnet wurden zwei Masterarbeiten aus der Erziehungswissenschaft sowie eine Dissertation aus der Psychologie.


Preisträger*innen 2021

Die Preisträger*innen für die verschiedenen Kategorien sind:

  • Masterarbeit mit einem genderbezogenen Thema:
    Franziska Schönfeld: "Feminist Futures. Eine Exploration der Zukunftsbilder von zu feministischen Fragen arbeitenden Kunst- und Kulturschaffenden"
    • Schönfeld geht der Frage nach, welche Zielvorstellungen und Zukunftsbilder sich in der Auseinandersetzung von Kunst- und Kulturschaffenden mit feministischen Fragen identifizieren lassen, und betrachtet diese dann mit Blick auf deren Anschlussfähigkeit für Diskurse der Zukunftsforschung. Auf der Basis von sechs Interviews mit Kunst- und Kulturschaffenden, die sich künstlerisch und kulturell-vermittelnd mit Fragen feministischer Alltagspraxen auseinandersetzen, ist eine Theorie-Skizze entstanden, die Zielvorstellungen und Zukunftsannahmen der Befragten in der Auseinandersetzung mit feministischen Fragen zusammenfasst.

    • Näheres zur Person.

  • Masterarbeit ohne Themenbindung:
    Freya Winterle: "Auswirkungen von Erklärungsmustern zu Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms auf Stereotype von Grundschullehrkräften und Einflüsse der Bereitschaft zu Inklusion"
    • Winterle untersucht, ob Erklärungsmuster zur Entstehung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) mit spezifischen Stereotypen zu von ADHS betroffenen Kindern bei Grundschullehrkräften einhergehen. Dabei wurden anlage- und umweltbasierte Erklärungsmuster betrachtet und der Wunsch nach sozialer Distanz sowie die Inklusionbereitschaft in die Analysen mit einbezogen. In der untersuchten Stichprobe zeigte sich, dass anlagebasierte Erklärungsmuster und Inklusionsbereitschaft jeweils mit geringer ausgeprägten Stereotypen und einem geringeren Wunsch nach sozialer Distanz verbunden waren. Für umweltbasierte Erklärungsmuster ergab sich ein umgekehrter Zusammenhang, der jedoch insgesamt niedriger ausfiel.
    • Näheres zur Person und zur Masterarbeit
  • Dissertation ohne Themenbindung:
    Dr. Veronika Zilker: "Measuring and Modeling the Construction of Preferences in Decision Making under Risk"
    • Zilker geht der Frage nach, wie unterschiedliche theoretische und methodische Herangehensweisen das wissenschaftliche Verständnis der Entscheidungsfindung unter Risiko beeinflussen, und wie solche Faktoren die Vorhersage von Risikoentscheidungen erschweren. Es wird z.B. gezeigt, dass Altersunterschiede zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen bei Wahlen zwischen einer sicheren und einer risikoreichen Option maßgeblich davon abhängen, ob sich die Optionen in ihrer Komplexität unterscheiden. Je größer die Komplexitätsunterschiede, desto ausgeprägter sind auch die Altersunterschiede. Dies scheint einer weiteren Reihe von Experimenten zufolge nicht auf Aufgaben übertragbar zu sein, in denen Framing-Effekte, Verlustaversion und die Abwertung zukünftiger Gewinne untersucht wurden. Weiterhin wird der Einfluss kognitiver Prozesse auf Altersunterschiede bei Risikoentscheidungen untersucht. Hier wird gezeigt, dass die selektive Aufmerksamkeit bei älteren Erwachsenen einen geringeren Einfluss auf das Wahlverhalten auszuüben scheint als bei jüngeren Erwachsenen. Ein weiteres Kapitel der Dissertation legt den Fokus auf die Theorieintegration. Es wird demonstriert, dass scheinbar unverwandte theoretische Konstrukte, die in Prozessmodellen (Attentional Drift Diffusion Model) und strukturellen Modellen (Cumulative Prospect Theory) zur Erklärung von Risikoentscheidungen herangezogen werden, systematisch aufeinander abgebildet werden können. 
    • Näheres zur Person.

Die Preisübergabe erfolgte im Rahmen des Fachbereichstags am 5. Mai 2022, gemeinsam mit der Vergabe des Preises für die beste Lehre.


Preisträger*innen anderer Jahre

Preisträger*innen 2022

Preisträger*innen 2020

Preisträger*innen 2019

Preisträger*innen 2018

Preisträger*innen 2017

Preisträger*innen 2016

Preisträger*innen 2015

Preisträger*innen 2014

Preisträger*innen 2013